Mikroabenteuer, aber bitte klimaneutral!

260 Wörter, Lesedauer etwa zwei Minuten

Im Jahre 1 nach COVID ist uns die Lust auf Kreuzfahrt vergangen. Doch es sind weder die strengen Hygienemaßnahmen an Bord noch drohende Quarantäne, die uns abschrecken. Vielmehr bewegt uns der Zustand des Weltklimas zum Umdenken. Wie können wir reinen Gewissens auf schwerölfressenden Abgasmonstern durch die Weltmeere pflügen, während die Erben-Generation freitags für das Weltklima auf die Straßen geht?

 

Ein Zeichen wollen wir setzen - und damit den Nachwuchs beeindrucken, das gebe ich zu.

Nicht, dass wir das nötig hätten; schließlich war es unsere Altersklasse, die in Gorleben die Bahnschienen blockierte, Greenpeace erfand und das Ozonloch stopfte. Aber wir wollen nicht kleinlich sein.

 

Ein Podcast zum Thema Mikroabenteuer brachte schließlich die zündende Idee: Meine Frau und ich planen eine zweiwöchige Radtour durch die Heimat. Die Urlaubsregion vor der Haustür lag bisher außerhalb unseres Urlaubsradars.

 

Von Hamburg bis Berlin wollen wir uns klimaneutral fortbewegen, mit reiner Muskelkraft. E-Bikes sind tabu, denn diese würden garantiert altersdiskriminierende Kommentare beim Nachwuchs provozieren.

 

Der Plan: Wir starten in der ruhigen Nebensaison, im September, und übernachten unterwegs auf Campingplätzen.

Für zwei untrainierte Radreisende im Herbst ihres Lebens mag dieser Plan ehrgeizig erscheinen, aber wir sind motiviert, denn uns treibt ein Ziel: Der fassungslose Ausdruck im Gesicht unseres Jüngsten, wenn wir vor seiner Tür stehen. Er studiert Jura in Berlin und ist in die Reisepläne nicht eingeweiht – mit Vorsatz.

Wir lieben Überraschungen und wissen aus zwanzigjähriger Aufzuchterfahrung, dass er diese Vorliebe nicht teilt. Das erst macht dieses Vorhaben so interessant für uns.

 

Wie „interessant“ diese Heldenreise wird, erahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ...

... ups, ein Cliffhanger!

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